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Manifest für menschliche Sprache – Ein Offener Brief bezieht Position zur KI-Verordnung der EU

Was macht künstliche Intelligenz aus unserer Kultur, aus der Kunst, aus der Sprache? Wie beeinflusst dies die Zukunft kreativen Schaffens? Und welche Konsequenzen entstehen für das Menschsein allgemein? Diese brennenden Fragen zum Thema KI treibt alle Kulturschaffenden zunehmend um. 

Ein Offener Brief der Literaturüberserzer*innen

Literaturübersetzende bekommen die Auswirkungen von Automatisierung im Bereich ihrer Arbeit bereits ganz konkret zu spüren. Nun iniziierte der Arbeitskreis Literaturübersetzen und KI eine Petition auf Change.org. In einem Offenen Brief mit einem Sechs-Punkte-Programm werden Forderungen formuliert, um das menschliche Potential zu schützen und zu erhalten. Denn keine Maschine kann die Seele der Literatur, der Sprache, der Kunst ersetzen. Und das soll, im Sinne des Menschseins, auch so bleiben, denn

Ein Weltbild, das davon ausgeht, man könne den Menschen als Maschine nachbilden, birgt zudem die Gefahr, dass man Menschen auch wie Maschinen behandelt.“

heißt es im Text des Manifests für menschliche Sprache.

Die Initiative wird unterstützt vom VdÜ  (Verband deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (Deutschland)), dem Verband A*dS  (Autorinnen und Autoren der Schweiz) sowie der IGÜ (Interessengemeinschaft von Übersetzerinnen und Übersetzern literarischer und wissenschaftlicher Werke, Österreich).

Der vollständige Text ist in der Petition auf Change.org zu lesen. Sie kann selbstverständlich von allen unterschrieben werden, die sie unterstützen möchten – also nicht nur von Literaturübersetzenden und Kulturschaffenden. Das Manifest kann weiterhin viel Unterstützung in der Öffentlichkeit gebrauchen!

Hier geht’s nochmal zum Link.

Das Thema KI auf der Mitgliederversammlung des VdÜ

Auf der Mitgliederversammlung des VdÜ am vergangenen Samstag, 2. März 2024 in Düsseldorf wurde das Thema KI  vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen erörtert und das Manifest für menschliche Sprache wurde vorgestellt und im Plenum diskutiert. Julian Müller von der Digitalen Weltlesebühne plant ein Video-Interview mit der Berliner Übersetzerin Claudia Hamm, die sich im Arbeitskreis Literaturübersetzen und KI  engagiert. Es wird dann, wie gewohnt, auf dem YouTube-Kanal der WLB zu sehen sein. Wir werden zu gegebener Zeit hier auf unserem Blog darüber berichten. 

MV des VdÜ am 1.März 2024 in Düsseldorf: Claudia Hamm (am Mikrophon rechts) stellt das Manifest für menschliche Sprache vor             © Barbara Neeb

Nächste Woche erscheint auf dem Blog der WLB ein Beitrag mit Impressionen von der MV am 2.März. 

B.E.

 

1 Gedanken zu “Manifest für menschliche Sprache – Ein Offener Brief bezieht Position zur KI-Verordnung der EU

  1. Es ist nicht auszudenken, was es mit den Menschen macht, wenn sie ihre geistigen Fähigkeiten brach liegen lassen (müssen). Besonders betroffen wären nach meiner Meinung die Kinder. Wollen wir GEISTIGE KRÜPPEL heranwachsen sehen?
    Nichts war für mich schöner, als „in einem guten Buch zu versinken“, Impulse zu empfangen für Gefühle und Gedanken jedweder Art und sie später mit eigenen Gedanken und Worten an meine Kinder und Enkel weiterzugeben

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