©Natalia Reich
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schreiben&leben – ein Angebot (nicht nur) für Berliner Literaturschaffende

Seit  2016 engagiert sich die  Institution Lettrètage für die freie Literaturszene in Berlin mit zahlreichen Angeboten, speziell auch für Soloselbständige.  Im Projekt  schreiben & leben erhalten Literaturschaffende u. a. Beratung zu vielfältigen Themen. Bereits zum 8. Mal findet dort vom 2. bis zum 4. Mai der Branchentreff Literatur statt, ein Event, das auch von nicht Berliner*innen gern wahrgenommen wird.
Was bietet schreiben&leben für Literaturschaffende und was kann man sich vom Branchentreff Literatur erwarten?  Linde Nadiani vom Team schreiben&leben hat uns im Interview die Arbeit und die Möglichkeiten dieser Institution vorgestellt.


Wie ist das Projekt schreiben&leben entstanden und aus welcher Motivation heraus?

Das Literaturhaus Lettrétage unterstützt seit 2016 Soloselbstständige im Berliner Literaturbetrieb mit Angeboten rund um die Freiberuflichkeit, z. B. mit regelmäßig stattfindenden kostenfreien Einzelberatungen bzw. Infosessions zu Themen wie KSK, Akquise, Selbstvermarktung oder Stipendien und Antragsstellung und dem jährlich ausgerichteten Vernetzungs- und Fortbildungsformat „Branchentreff Literatur“.

Zusammen mit dem monatlich erscheinenden Veranstaltungsplakat „Berliner Literaturkalender“, einem kostenfrei nutzbaren Online-Ticketing-System für Literaturveranstalter*innen und der berlinweiten Kampagne „Literaturstadt Berlin“ möchte das Projekt die Sichtbarkeit und Stärkung von freien Autor*innen, Übersetzer*innen, Lektor*innen, freien Literaturveranstalter*innen unterstützen.

Alle Projektangebote stehen kostenfrei zur Verfügung, da das Projekt von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung gefördert wird.
Weitere Informationen finden Sie unter www.literaturszene.berlin sowie www.literaturstadt.berlin

 

Was ist deine Funktion im Projekt?

Wir sind ein kleines Team und dadurch meistens in irgendeiner Form an allen Projektangeboten und Veranstaltungen gemeinsam beteiligt, ich bin jedoch hauptsächlich für das Beratungsprogramm zuständig. Ich bin also u. a. regelmäßig mit unseren freien Berater*innen in Kontakt und kümmere mich um die thematische und terminliche Gestaltung der wöchentlich stattfindenden Beratungstage. Ich freue mich auch immer wieder über Themenwünsche für zukünftige Beratungstage, um möglichst viele freie Literaturschaffende unterstützen zu können: gern an info@literaturszene.berlin

 

An wen richtet sich das Angebot von schreiben&leben und wie kann man am Angebot teilnehmen?

Unser Angebot richtet sich primär an alle freien (Berliner) Literaturschaffenden, also Übersetzer*innen, Autor*innen, Lektor*innen und Literaturveranstalter*innen. Wer z. B. pragmatische Fragen rund um die Freiberuflichkeit hat, bei einem KSK-Antrag nicht weiter weiß oder einfach Kontakte zur Szene sucht, um sein berufliches Netzwerk zu erweitern, ist bei uns an der richtigen Adresse.

 

Und was bietet ihr speziell für Literaturübersetzende an?

Literaturübersetzende können von regelmäßigen Beratungstagen rund um die Themen Akquise- und Vertragsverhandlung, Networking, alternative Publikationsformen und Übersetzungsoftware sowie von Infosessions zu Stipendien- und Antragsstellung in Kooperation mit dem Deutschen Übersetzerfonds profitieren. Beraten wird man von langjährig tätigen und erfahren Kolleg*innen, u. a. von Charlotte Bomy, Andreas Jandl, Barbara Neeb und Katharina Schmidt.

 

Ihr veranstaltet im Mai zum 8. Mal den Branchentreff Literatur – was kann man sich erwarten?

Der Branchentreff Literatur versammelt seit 2016 einmal jährlich die Soloselbstständigen der Literaturbranche, um Fachwissen zu vermitteln, aktuelle Themen der Literaturszene und politische Entwicklungen zu diskutieren. Im Blickpunkt der Arbeitsgruppen, Panels, Vorträge und Workshops der vergangenen Branchentreffs standen u. a. alternative Formen der Arbeitsorganisation, Kooperation und Genossenschaftsmodelle sowie die Sichtbarkeit von Literatur. Wir feiern bereits die achte Ausgabe dieses Austausch- und Vernetzungsformats und dieses Jahr dreht sich alles um die Interaktion mit der Öffentlichkeit.

Wie präsentiere ich mich Verlagen und Agenturen, um überhaupt veröffentlicht zu werden? Was muss, darf, sollte ich als Autor*in/Übersetzer*in tun, um öffentlich wahrgenommen zu werden? Im Erfolgsfall werde ich dann zur „öffentlichen Person“. Wie kann ein Teil von mir trotzdem Privatperson bleiben? Wie entwickle ich eine öffentliche Persona und schütze den privaten Bereich? Wie arbeite ich mit der Öffentlichkeit und welche Fehler sollte ich besser nicht begehen, wenn alles, was ich tue, in Echtzeit kommentiert und multipliziert werden kann?

Zu diesen und anderen Fragen bieten wir eine breite Palette an Veranstaltungen an. Neben berufspraktisch orientierten Workshops auf Deutsch und Englisch werden unser Speed-Dating mit Verlagen sowie unser zweites Branchentreff-Barcamp sicherlich besondere Farbtupfer auf dieser Palette sein.

Speziell für Übersetzende haben wir außerdem die Themen „KI und Übersetzung“ mit Claudia Hamm sowie „sensibles Übersetzen“ mit Anna von Rath im Programm. Für Kinderbetreuung und Verpflegung ist gesorgt. Weitere Infos und Anmeldung unter: https://www.literaturszene.berlin/branchentreff/branchentreff-2024/

Vielen Dank, liebe Linde, für die Infos über eure Institution und die Möglichkeiten für Literaturschaffende im Allgemeinen und auch Literaturübersetzer*innen, Beratung zu unterschiedlichen Themen, auch rund um die Selbständigkeit, und auch Räume in Berlin zu bekommen! Und natürlich viel Erfolg für den anstehenden 8. Branchentreff Literatur! 


Linde Nadiani, geboren in Faenza, Italien, studierte Germanistik und Amerikanistik an der Universität Bologna sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft am Peter Szondi-Institut der Freien Universität Berlin. Sie arbeitete für zahlreiche Agenturen und Verlage im Wirtschafts- und Kulturbereich als Veranstaltungsorganisatorin und Referentin. Seit 2010 lebt sie in Berlin, wo sie als Projektleiterin für Literatur- und Kulturinstitutionen tätig ist. Im Auftrag des Literaturhauses Lettrétage leitete sie ab 2014 Konferenzen, Festivals, die europaweite Autorenlesebusreise OMNIBUS Reading Tour und das schreiben&leben -Beratungsprogramm für Literaturschaffende. Foto: Dirk Skiba


K.S.

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