©Antonio Maria Storch

„Poetische Quellen 2024“ in Bad Oeynhausen – Italiens Literatur und ihre Übersetzung

Vom 21. bis zum 25. August findet zum 23. Mal das Internationale Literaturfestival „Poetische Quellen“ statt. Schauplatz ist der Landschafts- und Kulturpark „Aqua magica“ zwischen Bad Oeynhausen und Löhne. In diesem Jahr widmet man sich dort unter der künstlerischen Leitung von Michael Scholz schwerpunktmäßig dem Ehrengast der Frankfurter Buchmesse, Italien. Unter dem Motto „Auf, Gedanke, mit goldenen Flügeln: Italien – Unendliches Erzählen“ präsentiert das Programm eine große Vielfalt italienischer Schriftsteller:innen : junge Stimmen wie Giulia Caminito oder Ginevra Lamberti genauso wie die Klassikerinnen der Moderne  Alda Merini, Goliarda Sapienza oder Elsa Morante.

Literaturübersetzung als Konstante des Festivals

Gleichzeitig bietet das Festival die Möglichkeit der Begegnung mit zahlreichen Übersetzerinnen, die die Werke der Autor:innen ins Deutsche übertragen haben, ihnen also ihre deutsche Stimme gegeben haben: Annette Kopetzki, Judith Krieg, Monika Lustig, Klaudia Ruschkowski, Ulrike Schimming, Viktoria von Schirach, Verena von Koskull. Oder mit Autoren und Lyrikübersetzern wie Piero Salabè und Tobias Roth.

Zwei Veranstaltungen mit dem Thema „Klassikerinnen übersetzen“

Am 24. August um 10.30 Uhr präsentieren Herausgeberin  und Übersetzerin Klaudia Ruschkowski und die Übersetzerinnen Monika Lustig und Ulrike Schimming die Reihe „Perlen – italienische Schriftstellerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts“ (Marix Verlag). Im Gespräch mit Jürgen Keimer geht es um ihre dort erschienen Übersetzungen der Werke von Grazia Deledda,  Alda Merini und Goliarda Sapienza und die besonderen Herausforderungen bei ihrer Arbeit daran.

Um 17 Uhr geht es um die Neuübersetzung von Elsa Morantes „La Storia“.  Maja Pflug und Klaudia Ruschkowski haben diesen heute 50 Jahre nach seiner Entstehung bestürzend aktuellen Roman für den Wagenbach Verlag ins Deutsche übertragen und mit einem Nachwort versehen. Sie sprechen mit Jürgen Keimer und Stefano Zangrando über den Roman und ihre gemeinsame Übersetzungsarbeit.

Aber sicher wird auch in anderen Veranstaltungen das Thema Übersetzen angesprochen werden, da ja einige Übersetzerinnen der Autor:innen des Festivals daran teilnehmen.

 Annette Kopetzki über die „Poetischen Quellen“, die italienische Sprache und das Literaturübersetzen

WLB-Mitglied Annette Kopetzki ist dort gleich mit drei Autorinnen und Autoren vertreten, die sie übersetzt hat: Maddalena Vaglio Tanet, Ginevra Lamberti und Fabio Stassi.
In einem Interview mit dem Westfalen-Blatt erzählt die kürzlich mit dem Mazzucchetti-Gschwend -Übersetzungspreis (vormals Deutsch-Italienischer Übersetzerpreis) ausgezeichnete Übersetzerin über ihre Erfahrungen beim Übersetzen, über den Reiz der italienischen Literatur und Kultur – und die vielfältigen Herausforderungen dieser kreativen Tätigkeit. 

(Foto: Fotostudio Studioline Hamburg)

Italienische Literatur in Bad Berleburg, Köln und Frankfurt

Rund um die Frankfurter Buchmesse widmet man sich auch andernorts der italienischen Literatur und Kultur: Das 31. Berleburger Literaturpflaster bietet vom 10. September bis in den November hinein ein vielfältiges Programm zum Gastland mit Lesungen, Vorträgen, Filmen und kulinarischen Angeboten für Erwachsene und Jugendliche.

In Köln gibt es im Oktober gleich zwei Veranstaltungen zu Italien:  „Die Sprache(n) der Bäume: Italienisches Nature Writing im Kontext der Kulturen“ am 8. Oktober in der Lengfeldschen Buchhandlung ist eine Veranstaltung der Weltlesebühne. Sophia Blind, Peter Klöss und A. Theodor Fasen stellen ihre Übersetzungen vor.
Im Literaturhaus Köln findet am 11.Oktober die „Lange Nacht der italienischen Literatur“ statt mit Autorinnen wie Francesca Melandri, Marta Barone oder Igiaba Scego.
Auf der Buchmesse selbst und in Frankfurt wird es auch außerhalb des Gastlandpavillons zahlreiche Veranstaltungen zu Italien geben. Unter anderem im neuen Zentrum Wort, vormals Übersetzungszentrum, und auf der Bühne der unabhängigen Verlage.

News: Hier noch ein Interview im Deutschlandfunk mit dem künstlerischen Leiter der Poetischen Quellen, Michael Scholz.

K.S.

 

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