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Ich lebe mit Prischwin – Eveline Passet über das Übersetzen der Tagebücher von Michail Prischwin

Ich lebe mit Prischwin – Eveline Passet über das Übersetzen der Tagebücher von Michail Prischwin

Heute, am 4. Februar 2023, ist der 150. Geburtstag des russischen Schriftstellers Michail Prischwin. Bekanntheit erlangte er zunächst durch seine Erzählungen, Romane und Kinderbücher. Später verfasste er auch politisch-philosophische Texte. Sie blieben jedoch bis nach seinem Tod in der Schublade verschlossen, da er sich nicht der Zensur aussetzen wollte. Auch seine Tagebücher, die er ab 1905 bis zu seinem Tod im Jahr 1954 führte, blieben „geheim“: Insgesamt 120 Hefte füllte er. Die russische Edition wurde erst 2018 abgeschlossen und schließlich in 18 Bänden mit insgesamt 13.000 Seiten veröffentlicht.

Prischwins Tagebücher
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Leben mit Prischwins Tagebüchern

Die Übersetzerin Eveline Passet hat eine beachtliche Herausforderung angenommen und eine sorgfältige Textauswahl aus Michael Prischwins Tagebüchern für ihre deutsche Übersetzung zusammengestellt. Dabei geht es nicht allein darum, eine sinnvolle Auswahl zu treffen. Vielmehr muss sie sich auch auf ein sehr breites Spektrum an Genres einlassen: Alltagserlebnisse, Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Menschen, Betrachtungen zur Literatur und Philosophie, Notizen zu Träumen und zu literarischen Arbeiten, Naturschilderungen und vieles mehr.

Für die Übersetzerin bedeutet das nicht nur einen stetigen Wechsel des Registers: Sie muss sich vollkommen in die Welt des Autors hineinversetzen – „mit ihm leben“, wie sie es selbst ausdrückt.

Deutsche Ausgabe in vier Bänden

Eveline Passets Übersetzungen erscheinen in einer vierbändigen Ausgabe im Berliner Guggolz Verlag. 2019 wurde der erste Band (1917 bis 1920) veröffentlicht. Band II (1930 bis 1932) folgte 2022. Die Bände III und IV sind in Vorbereitung.

Im neuen Video auf dem YouTube-Kanal der Weltlesebühne erzählt Eveline Passet, „Die deutsche Stimme von Michail Prischwin“, sehr eindrucksvoll von ihrer Arbeit mit den Tagebuch-Texten.

Konzept/Kamera/Schnitt: Maria Rajer

B.E.

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