Übersetzungsmaschinen und Literaturübersetzung – ein Thema, mit dem Übersetzende sich schon seit geraumer Zeit intensiv beschäftigen.
Künstliche Intelligenz – ein zweischneidiges Schwert, soviel steht längst fest. Und je mehr KI in allen Bereichen des Alltags einzieht, desto wichtiger wird es auch, sich mit ihr vertraut zu machen, d.h. auch zu wissen, wie sie sinnvoll zu nutzen ist. Jedoch sollte man sich vor allem unbedingt mit den Risiken auskennen, die damit einhergehen – und ihnen etwas entgegensetzen.
KI – ein sensibles Thema
Literaturübersetzung und KI ist ein ganz besonders sensibles Thema. Denn Übersetzungsmaschinen wie DeepL oder Google können inzwischen sehr viel. Und sie lernen ständig von menschlichen Übersetzer*innen. Dennoch steht fest: Wenn es um Literatur geht, geraten die Fähigkeiten der Maschinen an ihre Grenzen. Denn ein literarischer Text besteht aus viel mehr als nur den Worten und Sätzen, die auf den Buchseiten zu lesen sind. Vieles muss erspürt und in die Übersetzung übertragen werden. Maschinen haben jedoch keine Seele, keine Empathie und auch keinen Humor.
Das, was in Texten im sogenannten Subtext impliziert ist, also die Bedeutung, die nicht mit konkreten Worten zum Ausdruck gebracht wird, sondern „zwischen den Zeilen“ mitschwingt, muss ebenfalls in den übersetzten Text mitgenommen werden. Und dazu bedarf es des menschlichen Gehirns.
Rund um das Thema KI und Literaturübersetzen
Es hat inzwischen zahlreiche Initiativen – Veranstaltungen, Konferenzen, Diskussionen u.a. zum Thema Künstliche Intelligenz und Literaturübersetzung gegeben. Hier auf dem Blog haben wir in diversen Beiträgen zum Thema berichtet, u.a. zur Arbeitsgruppe „Kollektive Intelligenz“ oder auch zum Manifest für menschliche Sprache.
Videos zum Thema KI sind in der Playlist Künstliche Intelligenz – Stimmen aus der Literaturübersetzung auf dem YouTube-Kanal der Weltlesebühne zu sehen.
Neu!
Julian Müller von der Digitalen Weltlesebühne hat jetzt nochmals ein Short zum Thema KI auf dem YouTube-Kanal der Weltlesebühne veröffentlicht, kurz, klar und prägnant – und genau deshalb sehr eindrucksvoll: Human Author? Human Translator! Vier Übersetzerinnen und zwei Übersetzer zeigen jeweils einen Roman, den sie übersetzt haben. Das Video kommt ohne gesprochene Worte aus. Denn die Botschaft ist ganz eindeutig: Great texts deserve more than a machine!
Absolut sehenswert! Universell verständlich! Gern überall teilen!
B.E.