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Ein Übersetzer und sein Autor – Gerrit Bussink und Uwe Timm im Gespräch

Wie eine glückliche Ehe

Zu meiner Veranstaltung anlässlich des diesjährigen Hieronymustages hatte ich zwei Gäste eingeladen, die seit fast fünf Jahrzehnten zusammen arbeiten, als Übersetzer und Autor. Das ist eine außergewöhnlich lange Zeitspanne: Über die Zusammenarbeit hat sich eine besondere Art der Partnerschaft entwickelt. In dem Gespräch, das der niederländische Übersetzer Gerrit Bussink mit „seinem“ Autor Uwe Timm in der Zentralbibliothek Düsseldorf führte, verglich Uwe Timm ihre langjährige Zusammenarbeit dann auch mit einer langen und glücklichen Ehe.

Gerrit Bussink, Uwe Timm, Barbara Engelmann
Zentralbibliothek Düsseldorf
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Wie es begann

Als diese Partnerschaft 1975 begann, befanden sich beide am Anfang ihrer jeweiligen Karrieren. Gerrit Bussink hatte 1972 mit seiner Übersetzung von Peter Handkes Die Angst des Tormanns beim Elfmeter seine erste Erfahrung als lierarischer Übersetzer gemacht. Drei Jahre später übersetzte er Uwe Timms ersten Roman Heißer Sommer ins Niederländische.

Seither wurde Gerrit Bussink jedes Mal beauftragt, wenn ein neuer Roman von Uwe Timm in den Niederlanden erscheinen sollte. Zuletzt war das der große Roman Ikarien. Für seine Übersetzung von Timms Vogelweide  wurde Gerrit Bussink 2015 mit dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW ausgezeichnet.

Freundschaft

Längst ist aus der Arbeitspartnerschaft eine Freundschaft geworden, ein Jahrzehnte währender Austausch. In vielem fand sich ein gemeinsamer Nenner, der diese Verbindung verstärkte. Nicht nur hinsichtlich der Literatur, sondern auch zu politischen und gesellschaftlichen Themen – und überhaupt, die Dinge des Lebens. „Auch in unserer Gesinnung sind wir uns ähnlich“, sagte Gerrit Bussink im Gespräch in Düsseldorf.

Gerrit Bussink und Uwe Timm beim Gespräch in Düsseldorf
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Nach all den Jahren ist es gar nicht mehr so einfach, zu rekonstruieren, wann und wo sie sich zum ersten Mal persönlich begegnet sind. War das auf der Buchmesse in Frankfurt? Oder bei jenem freundschaftlichen Fußballspiel im Englischen Garten in München, bei dem einem Freund von Uwe Timm eine Rippe gebrochen wurde? Und war tatsächlich „der Übersetzer“ für diesen Unfall verantwortlich? Tatsache ist, dass die Beiden seitdem einen sehr fruchtbare Kontakt pflegen, beruflich sowie freundschaftlich.  

Austausch

Der Gesprächsabend in Düsseldorf war vor allem ein sehr lebhafter Austausch: über ihre jeweiligen Erfahrungen mit dem Thema Übersetzung, über Arbeits- und Herangehensweisen, über spezielle Problemstellungen beim Übersetzen und Unübersetzbares, aber eben auch die ganz persönlichen Aspekte, die diese langjährige „Autor-Übersetzer-Ehe“ kennzeichnen. Wobei auch die ein oder andere Anekdote erzählt wurde.

Für alle, die nicht dabei sein konnten oder einfach Lust haben, diesen Abend noch einmal Revue passieren zu lassen, gibt es jetzt die Videoaufzeichnung auf dem YouTube-Kanal der Weltlesebühne zu sehen.

B.E.

Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit Stadtbüchereien der Stadt Düsseldorf
Das Projekt wurde gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und den Deutschen Übersetzerfonds mit den Mitteln des Programms NEUSTART KULTUR

 

 

 

 

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