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Die Übersetzerin und die Dichterin – Bettina Bach und Vrouwkje Tuinman zur Übersetzung des Gedichtbands LEIBRENTE

Wenn über die Jahre aus einer Zusammenarbeit eine Freundschaft zwischen Übersetzerin und Autorin wächst und sich außerdem noch ein engagierter Verleger dazu gesellt, der sich mit Mut und Leidenschaft auch sensibler Themen um Liebe angesichts von Krankheit und Sterben annimmt, dann kann man wohl von einem Glücksfall sprechen.

Glücksfall

Wenn sich dann noch die Gelegenheit bietet, alle Drei auf einmal anlässlich einer Buchvorstellung zu treffen, dann ist dies zusätzlich eine glückliche Fügung.

So geschehen im Fall von Vrouwkje Tuinmans Gedichtband Leibrente, den die niederländische Lyrikerin im März gemeinsam mit ihrer Übersetzerin Bettina Bach und ihrem deutschen Verleger Jörg Becken vom KLAK Verlag in Berlin vorstellte.

Der Gedichtband

In ihrem Gedichtband Lijfrente, auf Deutsch Leibrente, wagt sich die Lyrikerin Vrouwkje Tuinman an ein überaus sensibles Thema. Es geht um Krankheit und Tod ihres Lebenspartners:  F. Starik war selbst ebenfalls Lyriker. In Amsterdam gründete er das „Einsame Begräbnis“, eine Initiative von Dichtern, die für einsam gestorbene Menschen Totengedichte schreiben und bei deren Beerdigung rezitieren.

Vrouwkje Tuinman ist eine wichtige Stimme der zeitgenössischen niederländischen Dichtkunst. Lijfrente wurde 2020 mit dem Grote Poëzieprijs (Großer Preis für Poesie) ausgezeichnet. Bettina Bach (ebenfalls Mitglied der Weltlesebühne e.V.) übertrug ihn ins Deutsche. 

Das Video

Diese besondere Gelegenheit nahm Julian Müller von der Digitalen Weltlesebühne wahr und interviewte die Drei. Er ließ sie erzählen von der Zusammenarbeit, von den Herausforderungen dabei und von der Motivation, ein solches Buchprojekt gemeinsam anzugehen.

Entstanden ist ein sehr intensives, packendes Video, Es lässt neugierig werden auf die Lektüre der Gedichte. Außerdem bietet es einen Einblick in diese Zusammenarbeit an einem besonderen Buch und lässt erahnen, warum die Übersetzung von Lyrik eine so spezielle Art der Literaturübersetzung ist, die Anforderungen mit sich bringt, die über das vertraute übersetzerische Rüstzeug weit hinausgehen. Daher spricht man bei Lyrik auch lieber von Nachdichtung als von Übersetzung.

Im Video sagt die Dichterin dann auch: „Es sind auch ihre (= Bettina Bachs) Gedichte, nicht nur meine.“ Ein schöneres Kompliment kann eine Autorin ihrer Übersetzerin wohl kaum machen!

Zu sehen auf dem YouTube-Kanal der Weltlesebühne.

B.E.

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