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Die Brücke zwischen Theorie und Praxis – Literaturübersetzen in der Heinrich-Heine-Stadt Düsseldorf

Die Düsseldorfer Universität wurde 1965 gegründet. Somit gehört sie zu den jüngeren Unis in Deutschland.

Der LÜ-Studiengang als Novum

Seit 1988 trägt sie den Namen des berühmten Dichtersohnes der Stadt: Heinrich Heine. Und seit dem Wintersemester 1988/89 kann man an der HHU Literaturübersetzen studieren. Das war ein absolutes Novum und der erste und bis vor kurzem auch einzige Studiengang dieser Art.

Bis dahin galt das Übersetzen literarischer Werke eher als eine Art Nebengleis der übersetzenden Zunft. Im Rahmen philologischer Studien kamen literarische Texte in Übersetzung zwar vor, aber nicht als eigenständige Disziplin oder Studienfach.

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Keine Weltliteratur ohne Literaturübersetzung

Vieles hat sich seitdem getan. Viele Kämpfe um die Wahrnehmung des Literaturübersetzens in seiner Bedeutung für die Weltliteratur wurden gefochten und werden noch immer ausgetragen. Denn nach wie vor wird das Übersetzen von Literatur als kleine Nische betrachtet. Sehr zu Unrecht. Denn ohne dieses Berufsfeld wäre Weltliteratur, so wie wir sie kennen, nicht denkbar.

Dass man einen Studienabschluss in dieser Disziplin erwerben kann, hat unter anderem mit dazu beigetragen, dass diese Wahrnehmung sich inzwischen nach und nach ändert .

In Düsseldorf wird aus den Ausgangssprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch ins Deutsche übersetzt. Dabei stehen sechs Kombinationen bzw. Möglichkeiten zur Auswahl: Englisch und Französisch – Englisch und Italienisch – Englisch und Spanisch sowie nur Englisch, Französisch oder Spanisch.

Ab etwa 2010 wurde der ursprüngliche Diplomstudiengang an der Heinrich-Heine-Universtät schrittweise auf einen Master und somit einen Abschluss auf internationalem Niveau umgestellt.

Verschränkung von Theorie und Praxis

 Studierende kommen nach Abschluss ihres Bachelor-Studiums von Unis aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland. Denn das Studium in Düsseldorf bietet ihnen, neben den akademischen Voraussetzungen in Literaturwissenschaft und Philologie allgemein, vorallem den ganz konkreten Praxisbezug durch Kontakt zu Berufspraktiker*innen: Zum Studium gehören Seminare und Workshops, in denen die Studierenden den Umgang mit Texten aus der Perspektive von Berufsübersetzenden erlernen und Einblick in deren Berufsalltag vermittelt bekommen. 

Highlights

Ein Highlight sind die Berufspratika wie etwa die einwöchigen Blockseminare in Kooperation mit dem Europäischen Übersetzerkollegium in Straelen.

Seit 2010 organisiert der Masterstudiengang eine jährliche Summerschool.  Sie bietet mit Workshops, Vorträgen und Lesungen einen Einblick in die Welt des literarischen Übersetzens und dient gleichzeitig dem Brückenschlag zwischen der Universität und einem breiteren Publikum.

Ein Video über den LÜ-Studiengang

Wer neugierig geworden ist und sich für Informationen aus erster Hand interessiert, kann sich jetzt ein Video zum Thema auf dem YouTube – Kanal der Weltlesebühne anschauen: Loredana Fiorello, Clara Görres und Lena Folwarczny studieren Literaturübersetzen und stellen den Studiengang aus studentischer Perspektive vor. Die Koordinatorin des LÜ-Bereichs Romanistik sowie der Blockseminare zur Berufspraxis im EÜK, PD Dr. Vera Elisabeth Gerling, und die Studiengangsleiterin Univ.-Prof. Dr. Birgit Neumann ergänzen diese Informationen aus der Sicht der Lehre. 

 

Christel Kröning ist selber Absolventin des Düsseldorfer Studiengangs. Sie erstellte das Konzept für dieses Video und organisierte den Dreh.

Kamera und Schnitt: Eric Pohlmann

B.E.

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