Burkhart Kroeber zur Übersetzung von „Der Name der Rose“ und der Bedeutung des Romans für die Verbreitung italienischer Literatur in Deutschland
Burkhart Kroeber war Sachbuchlektor im Hanser Verlag, als ihm 1980 „Der Name der Rose“ auf den Tisch flatterte, der Debütroman des italienischen Schriftstellers und Wissenschaftlers Umberto Eco. Und Kroeber wusste sofort, als er ihn gelesen hatte, „das (Buch) will ich unbedingt haben – und, wenn es irgend geht, auch übersetzen.“
„Der Name der Rose“ – eine Erfolgsgeschichte
Das war der Anfang des Überraschungserfolgs von „Der Name der Rose“. Der Roman um Franziskanermönch William von Baskerville und seinen jungen Begleiter Adson von Melk erschien1982 im Hanser Verlag . 36 Wochen stand der Roman danach auf der Spiegelbestsellerliste. In wenigen Wochen wurden 50.000 Exemplare verkauft. Das Buch wurde verfilmt, für die Bühne adaptiert, als Hörbuch und Hörspiel bearbeitet. Im September 2025 kommt „Der Name der Rose“ erstmals als Graphic Novel heraus.
Burkhart Kroeber, vielfach preisgekrönter Literaturübersetzer
Gleichzeitig war die Übersetzung dieses Romans auch der Beginn des Literaturübersetzers Burkhart Kroeber. Der fortan alle Romane Essays und Sachbücher von Umberto Eco übersetzte, aber auch italienische Klassiker wie Italo Calvino, Giacomo Leopardi, Alessandro Manzoni, Giuseppe Tomasi di Lampedusa …
Für seine Arbeit wurde er 1985 mit dem Literaturpreis der Deutschen Wirtschaft im BDI, 2001 mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung, 2006 mit dem Übersetzerpreis der Landeshauptstadt München und 2011 mit dem Christoph-Wieland-Übersetzerpreis sowie dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 2013 erhielt er den Deutsch-Italienischen Übersetzerpreis für sein Lebenswerk.
Burkhart Kroeber im Video über „Der Name der Rose“
Wie Burkhart Kroeber sich erfolgreich bei den Vertragsverhandlungen gegen „King Kong“ durchsetzte und welche Bedeutung der Überraschungserfolg von Ecos Roman für den Boom italienischer Literatur in den 1980er Jahren Deutschland hatte, das erzählt er sehr lebendig in einem Video auf unserem Youtube-Kanal. Literaturübersetzerin Janine Malz hat das Video für die Weltlesebühne gedreht. Es ist Teil unserer Playlist „Preisgekrönte Häupter der Übersetzungskunst“.
„Deutsche Stimmen italienischer Literatur“
2024 war Italien zum zweiten Mal Gastland der Frankfurter Buchmesse. In unserer Reihe „Deutsche Stimmen italienischer Literatur“ schildert Burkhart Kroeber in einem zweiten Video, welcher Zusammenhang zwischen Ecos „Der Name der Rose“ und dem ersten Gastlandauftritt Italiens in Frankfurt 1988 besteht.
Neben ihm stellen knapp 20 Literaturübersetzer*innen in der Reihe sich und ihre Projekte aus dem Italienischen vor: Mirjam Bitter, Barbara Kleiner, Christine Ammann, Frank Heibert, Christiane Burkhardt, Klaudia Ruschkowski und viele andere Kolleg*innen. Die Videos zeigen beispielhaft die Vielfalt italienischer Literatur gerade jenseits des Mainstreams.
K.S.